Immer, wenn ich über Dich schreibe, wird daraus ein trauriger Liebesbrief, den ich niemals abschicken kann. Das, was am meisten weh tut, ist nicht das Ende sondern die Stille. Eine Stille gefüllt mit all den Dingen, die ich dir so gerne noch gesagt hätte, aber es mittlerweile besser weiß.
Ich habe so viele halbfertige Texte und angefangene Zeichnungen, in denen es um dich geht. Aber ich weiß, dass es besser ist, sie nicht fertigzustellen. Ich weiß auch, dass es besser ist, alles Ungesagte in der Stille ruhen zu lassen. Manchmal schützt Ungewissheit uns vor einer noch schmerzhafteren Wahrheit – und selbst wenn nicht, ich habe meinen Frieden mit der Ungewissheit gemacht. Alles andere wäre eine Einladung für noch mehr Schmerz und ich weiß nicht, ob ich Dich nochmal überleben würde.
Der Wunsch nach Liebe blendet uns manchmal für die Realität
Liebe ist für mich wie ein Traum. Ein Märchen, von dem andere dir erzählen und das dich so berührt, dass du dir wünscht es könnte auch für dich wahr werden. Ich habe mich manchmal gefragt, ob es mir ohne diesen Traum nicht vielleicht besser ginge. Denn dieser Traum hat mich so oft für die Realität geblendet. Bis es zu spät war. Bis es wieder in Tränen endete. Das Paradoxe ist, ich glaube trotzdem an die Liebe. Ich glaube, dass Liebe heilen kann. Meiner Meinung nach liegt der Fehler oft darin, Liebe bei anderen zu suchen, statt in sich selbst.
Sich selbst zu lieben ist vermutlich die größte Stärke, die man haben kann. Denn wer sein Herz für sich selbst öffnet und sich mit all seinen Fehlern und Schwächen annimmt, der ist auch nachsichtiger gegenüber der Fehler und Schwächen der anderen Menschen. Wer sich selbst liebt, der erkennt, dass Liebe, um die man betteln muss, nichts weiter als eine Illusion ist. Ebenso wie Worte – Liebe zeigt sich in Taten. Letzteres ist die Lektion, die du mich gelehrt hast.
Der Traum in den ich mich verrannte
Im Nachhinein ist man ja bekanntlich immer schlauer, nicht wahr? Hätte ich doch nur…dann wäre alles anders. In deinem Fall war es immer: Hätte ich doch nur die Warnsignale ernst genommen, dann wäre alles nicht so schlimm gewesen. Leider ist es nie so einfach. Denn: Ja, ich hätte die Warnsignale nicht ignorieren dürfen. Ich hätte weniger auf deine Worte als auf deine Taten achten sollen. Aber am Ende hätte ich dann auch viel verpasst. Das ist der Grund, warum es immer noch so weh tut, an dich zu denken: Die kurzen Momente, in denen alles so perfekt schien.
Am Ende hast du mich mit einer Lüge – vermutlich – verlassen und bist – sehr wahrscheinlich – zu deiner Exfreundin zurückgekehrt. Aus „ich liebe dich“ wurde innerhalb von wenigen Wochen ein „sorry ich bin nicht bereit für eine Beziehung“. Eine Beziehung mit mir. Ich weiß nicht mit Sicherheit, was danach passiert ist, denn ich habe in all der Zeit nie versucht, nochmal mit dir Kontakt aufzunehmen. Ich habe dich aus all meinen Freundeslisten entfernt und bin dir überall entfolgt und doch…manchmal frage ich mich, ob es nicht doch eine Chance gäbe.
Liebe zeigt sich in Taten, nicht in Worten
„Ich liebe dich“ ist ein mächtiger Satz. Aber am Ende sind es doch nur Worte und Worte sind einfach gesagt und ebenso einfach wieder vergessen. „Alles was ich von dir wollte, ist das du mir mehr als Worte zeigst. Dann müsstest du nicht sagen, dass du mich liebst, denn ich wüsste es bereits“, das sangen Extreme bereits 1991 in ihrem Song „More Than Words“. Und sie hatten Recht. Es braucht mehr als Worte. Liebe zeigt sich in Taten und genau das ist der Grund, warum ich all meine traurigen Liebesbriefe an dich niemals abschicken kann. Deine Taten sprechen eine zu eindeutige Sprache.
Und trotzdem, trotz alle dem fehlst du mir immer noch. Aber eben nicht genug, um mich noch einmal in deinen leeren Worten zu verlieren.
More than words is all I ever needed you to show
Then you wouldn’t have to say that you love me
‘Cause I’d already know
Extreme