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6 BÜCHER DIE DAS LEBEN EIN BISSCHEN BESSER MACHEN

Manchmal ist alles was man braucht, um einen schlechten Tag zu überstehen ein gutes Buch.

Es gibt Tage, an denen wird einem die Welt einfach zu viel. Stress in der Arbeit, Streit zu Hause und schon wieder irgendein Thema auf Social Media, bei dem sich die Leute verbal die Köpfe einhauen. Mein häufigstes Mittel, um den ganzen Wahnsinn einfach mal draußen zu lassen: Ein gutes Buch. Am besten eines, von dem ich schon weiß, dass es meinen Tag ein wenig besser macht.

Ich bin mit Geschichten aufgewachsen. Bevor ich selbst lesen konnte, hat mir meine Oma Geschichten erzählt und später habe ich alles gelesen, was mir in die Finger kam. Über die Jahre habe ich dabei ein paar Bücher angesammelt, die ich immer dann lese, wenn mir die Welt zu viel wird. Wenn ich wieder eine Erinnerung daran brauche, dass das Leben noch so viel bereit hält und dass alles Schlechte auch vorübergeht, irgendwann. Für alle die auch so eine Erinnerung brauchen, habe ich eine kleine Liste mit den Büchern zusammengestellt, die das Leben ein wenig besser machen – viel Spaß damit!

#1 „Mach mal halblang – Anmerkungen zu unserem nervösen Planeten“ – Matt Haig

Ich kenne keinen Autor, der so authentisch und herzzerreißend ehrlich über das Thema Depression schreibt wie Matt Haig. Dieses Buch ist eine Art Fortsetzung zu „Ziemlich gute Gründe am Leben zu bleiben“ – das Buch, in dem Haig von seiner ersten schweren depressiven Episode erzählt und wie er sie überlebt hat. Allerdings muss man das erste Werk für das zweite nicht lesen. In „Mach mal halblang“ rechnet Matt Haig mit der hektischen Zeit ab, in der wir leben. Mit Social Media, mit dem Erfolgsdruck und mit dem permanenten Gefühl, etwas zu verpassen.

Immer wenn ich einen besonders stressigen oder besonders schlechten Tag habe, hole ich „Mach mal halblang“ aus dem Regal und lese ein paar Seiten. Es ist tatsächlich eines dieser Bücher, dass man irgendwo in der Mitte aufschlagen und einfach lesen kann, weil es im Grunde eine Sammlung all der Dinge ist, die einem helfen, unseren nervösen Planeten für eine Weile auszuschalten.

#2 „Und mit Polly kam das Glück“ – Eva Woods

Annie ist an einem Punkt in ihrem Leben, an dem sie sich fragt, ob das alles überhaupt noch Sinn macht: Ihr Ex-Mann erwartet zusammen mit ihrer Ex-besten-Freundin ein Kind, ihr Job ist eine Katastrophe und so schlecht bezahlt, dass sie sich eine Wohnung mit einem seltsamen Mitbewohner teilen muss. Alles ändert sich, als sie Polly kennenlernt – die lebenslustige, wunderschöne Polly, die ein freundliches Lächeln für jeden übrig hat sei es der Obdachlose, der an der Bushaltestelle sitzt oder Annie, die vergessen hat was Lebensfreude überhaupt ist.

Doch Pollys Fröhlichkeit täuscht, denn sie ist todkrank und wild entschlossen in der ihr verbleibenden Zeit das Leben ihrer Mitmenschen zu verbessern – angefangen bei Annie. Auch wenn das Cover nach einem seichten und fröhlichen Buch aussieht, ist die Geschichte tatsächlich alles andere als seicht. Oder fröhlich. Und dennoch ist es eine unglaublich lebensbejahende Geschichte, die einen daran erinnert, dass man nichts akzeptieren muss, nur weil es schon immer so war – und dass es nie zu spät ist, etwas Neues auszuprobieren.

#3 „Der Wolkenatlas“ – David Mitchell

2012 wurde dieses Buch unter dem Originaltitel „Cloud Atlas“ verfilmt und erzählt die Geschichten von sechs Menschen, die scheinbar gar nichts miteinander zu tun haben und einander dennoch über die Jahrhunderte hinweg berühren: Vom Tagebuch eines jungen Anwalts, der sich auf einer Schiffreise befindet, um 1850 bis hin zu den Erzählungen eines Mannes, der in einer fernen dystopischen Zukunft lebt. Das beeindruckende an diesem Buch ist einmal die Art, wie jede einzelne Geschichte einen gefangen nimmt und dann die Tatsache, wie sie – so unglaublich es am Anfang scheint – miteinander verbunden sind. „Der Wolkenatlas“ ist ein Buch, das zeigt, wie sehr unsere eigenen Schicksale, mit denen unserer Mitmenschen verbunden sind, selbst Jahrhunderte später. Gerade in diesen Zeiten, in denen alles so vergänglich und trivial erscheint, ist das ein tröstlicher Gedanke, finde ich.

#4 „The Places I’ve Cried In Public” – Holly Bourne

Amelie und Reese hatten die perfekte Liebesgeschichte – sie eine angehende Sängerin, er der Star der Schülerband – bis er sie plötzlich für eine andere Sängerin verlässt. Nun versucht Amelie irgendwie, sich in dieser neuen Realität zurechtzufinden und beginnt, ihre perfekte Liebesgeschichte zurückzuverfolgen – vom ersten Treffen bis hin zum bitteren Ende, in der Hoffnung so irgendwie darüber hinwegzukommen. Was einem relativ schnell klar wird: Diese Liebesgeschichte war alles andere als perfekt und Reese alles andere als ein liebender, unterstützender Freund.

Ich habe dieses Buch vor etwa einem Jahr gekauft, als ich selbst immer noch mitten im Verarbeitungsprozess einer in die Brüche gegangenen Beziehung steckte. Durch dieses Buch ist mir auch vieles über meine eigene „perfekte Liebesgeschichte“ klargeworden und gerade daher finde ich dieses Buch so unglaublich wichtig. Auch wenn die Hauptcharaktere Teenager sind, schreibt Holly Bourne sie doch erwachsen genug, dass man sich auch mit 30+ darin wiederfinden kann. Leider ist das Buch aktuell nur auf Englisch erhältlich.

#5 „Was man von hier aus sehen kann“ – Mariana Leky

Oma Selma kann den Tod voraussehen – immer wenn sie von einem Okapi träumt, stirbt am nächsten Tag jemand im Dorf. Doch in dem Buch geht es gar nicht wirklich um Selma, sondern um ihre Familie. Um ihre Enkelin Luise, die erst ihren besten Freund an einen Okapi-Traum verliert und jetzt einen Mann liebt, der zum Buddhismus konvertiert ist und Tausende Kilometer entfernt in einem Kloster in Japan lebt. Dieses Buch ist ein Juwel. Es beschreibt wie kein anderes die Verbundenheit zwischen Menschen, entgegen aller Realitäten und Widrigkeiten. Es ist eines dieser Bücher, dass man immer dann lesen sollte, wenn man mal wieder den Glauben an die Menschheit verloren hat.

#6 „Der kleine Prinz“ – Antoine de Saint-Exupéry

Was soll ich sagen, ich liebe dieses Buch einfach. Seit ich es das erste Mal mit zehn Jahren gelesen habe, gehört es für mich zu den besten und weisesten Büchern überhaupt. Antoine de Saint-Exupéry hatte eine Einsicht in das menschliche Herz und zugleich eine Trauer, die mir jedes Mal das Herz zerreißt und es gleichermaßen heilt. „Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche bleibt für die Augen unsichtbar“, eine zeitlose Wahrheit, die wir leider allzu oft vergessen.

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